17.11.2016

Wer nicht aufpasst, zahlt neu bis zu 24% mehr

Anstieg der Krankenkassenprämien im Detail

Wie bereits bekannt ist, steigen die Krankenkassenprämien nächstes Jahr besonders stark an. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz haben jetzt nur noch eine gute Woche Zeit, um durch einen Wechsel von den Erhöhungen zu fliehen. Neben dem durchschnittlichen Anstieg von 4.5%, welcher das BAG kommunizierte, gibt es teilweise Kassen, die bis zu 24% teurer werden. Andere wiederum wurden sogar günstiger. dschungelkompass.ch zeigt mit einem Vergleich von vier Städten auf, welche Modelle und Franchisen sich wie verteuern und wie man den hohen Anstieg dämpfen kann.

Jeder kann wechseln
Besonders älteren Menschen ist es oft nicht bewusst, dass sie, wie auch jeder andere Einwohner der Schweiz seine obligatorische Grundversicherung wechseln kann und keine Kasse einem abweisen darf. Gesetzlich sind alle Kassen zu den gleichen Leistungen und zur Aufnahme jedes Kunden verpflichtet - unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand. Dies gilt für die Grundversicherung. Anders ist es bei den freiwilligen Zusatzversicherungen. Für einen solchen Wechsel sollte man sich mehr Zeit nehmen um die Leistungen und Prämien genau zu vergleichen.

2500er Franchise schlägt mehr auf als die 300er
Unter den Prämien für Erwachsene trifft es besonders die hart, die weniger zum Arzt gehen und somit die höchste Franchise gewählt haben, um Prämien einzusparen. Bei allen Modellen ist der durchschnittliche prozentuale Aufschlag bei der höchsten Franchise um einiges höher als bei der tiefsten. In diesem Vergleich ist der grösste prozentuale Aufschlag, sowie die grösste Differenz zwischen den Franchisen in Luzern beim Standard-Modell zu finden. Während die durchschnittlichen Prämien für die Franchise 300 um 5.9% aufschlägt sind es bei der Franchise 2500 sogar 8.8%. Die kleinste Differenz ist in Bern beim HMO-Modell zu finden. Die Franchise 300 schlägt durchschnittlich um 3.67% und die Franchise 2500 um 3.87% auf.


Bis zu 24% Aufschlag
Die Aufschläge einzelner Kassen fallen ziemlich unterschiedlich aus. dschungelkompass.ch hat ermittelt, was das Maximum und Minimum einzelner Kassen ist: Die grössten Aufschläge einzelner Krankenkassen wurden in der Stadt Luzern gefunden, die bis zu 24.6% betragen. Auch hier zeigt sich, dass die am meisten aufschlagende Prämie der höchsten Franchise weit mehr aufschlägt, als die der tiefsten Franchise. Es gibt auch einzelne Kassen, die günstiger werden. Sucht man nach den tiefsten Aufschlägen, resp. Abschlägen, findet man z.B. in Zürich Kassen, die bis zu 6% (höchste Franchise) und 4.5% (tiefste Franchise) günstiger werden.


Grosse Prämienunterschiede je nach Ort
Wer nach der günstigsten Prämie zwischen diesen vier Orten sucht, wird in Luzern mit dem Telmed-Modell und der Franchise 2500 fündig. Die günstigste Kasse verlangt monatlich CHF 193.-. In Zürich kostet das Gleiche mit CHF 235.- schon einiges mehr. In Bern sind es CHF 245.- und in Basel gar CHF 284.- für das Hausarzt-Modell. Noch grösser sind die Unterschiede für das Standard-Modell. In Basel kostet die gleiche Deckung monatlich bis zu CHF 90.- mehr als in Luzern.


Jährliche Differenz von über CHF 3600.- von der teuersten zur günstigsten Kasse
Interessant sind auch die Unterschiede zwischen dem teuersten und günstigsten Anbieter für die gleiche Leistung. In den meisten Fällen liegen die Angebote beim HMO-Modell preislich am nächsten beieinander. In Luzern und Zürich beträgt dieses Sparpotential CHF 80.-, resp. CHF 96.- pro Monat. Um einiges grösser sind die Unterschiede in Bern. Bei allen Modellen verlangt die teuerste Krankenkasse monatlich bis zu CHF 270.- mehr als die günstigste für das gleiche Modell und die gleiche Franchise. Die grösste Differenz in diesem Vergleich wird in Basel festgestellt. Beim Standard- und Hausarzt-Modell verlangt die teuerste Kasse monatlich über CHF 300.- mehr als die günstigste.


Fazit
Wer sich schon länger nicht mehr mit einem Vergleich von Krankenkassenprämien beschäftigt hat und sparen möchte, wird in vielen Fällen ein höheres Sparpotential finden, wenn ein Wechsel zu einer der günstigeren Kassen in Betracht gezogen wird, als wenn z.B. von der tiefsten auf die höchste Franchise oder das Modell gewechselt wird. Wer das tun möchte hat nun noch eine gute Woche Zeit. Die Kündigung muss allerspätestens am 30.11.2016 bei der aktuellen Krankenkasse eingetroffen sein, es empfiehlt sich ein paar Tage Reserve einzuberechnen. Wer sich einen neutralen Überblick über die Prämien 2017 verschaffen möchte, kann dies einerseits beim BAG unter www.priminfo.ch machen oder auch den neuen Rechner unter www.dschungelkompass.ch/krankenkassen/ verwenden. Der neue Dienst zeigt bei jeder Kasse den Aufschlag aufs neue Jahr an und kann anhand der Krankheitskosten die beste Franchise berechnen.



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