Salt und Sunrise gehen strategische Partnerschaft ein, um 1.5 Millionen Haushalte mit Glasfaser zu versorgen
Heute haben Sunrise und Salt bekanntgegeben, eine strategische Partnerschaft einzugehen. Sie wollen eine neue führende Fiber-to-the-home-Plattform («FTTH») schaffen. Diese Plattform hinter Swiss Open Fiber steht allen Anbietern offen und soll schweizweit Highspeed-Internet ermöglichen.
Swiss Open Fiber ist ein Jointventure, das von Salt und Sunrise gegründet und bei gleichen Aktienteilen mit einem künftigen Kapitalpartner gehalten werden soll. Mit dieser Initiative wollen Sunrise und Salt massgeblich zur Digitalisierung und Verbesserung der Energieeffizienz beitragen, zum Vorteil der Kunden sowie des Wirtschaftsstandortes Schweiz.
Das Ziel von Swiss Open Fiber ist, mit einer Gesamtinvestition von bis zu 3 Milliarden Franken, über die nächsten 5 bis 7 Jahre bis zu 1.5 Millionen Haushalte mit Breitbandanschlüssen zu erreichen. Dabei sollen vorallem die Gebiete in der Schweiz unterstützt werden, die noch nicht ausreichend mit modernster Breitbandtechnologie versorgt sind. Während Salt und Sunrise als Hauptmieter der Plattform auftreten werden, soll die Infrastruktur weiteren Wettbewerbern zur Verfügung stehen, damit sie ihren Kunden High Speed Breitband-Verbindungsdienste erbringen können. Es wurden bereits Gespräche mit potenziellen Kapitalpartnern aufgenommen. Es wird beabsichtigt, in den kommenden Monaten entsprechende Vereinbarungen zu unterzeichnen.
Die neue Infrastruktur soll allen Anbietern offen stehen und bringt dadurch eine effiziente Mitbenutzung des Netzwerkes an. Dadurch werden viele Haushalte profitieren, die derzeit noch keinen FTTH-Anschluss besitzen. Das Projekt baut auf einem Konzept auf, das bereits in mehreren Ländern umgesetzt wurde, wie z.B. in Deutschland, Frankreich und Italien.
André Krause, CEO von Sunrise, sagt: «Wir freuen uns, dieses Joint Venture in Angriff zu nehmen. Es wird die Verbreitung hochmodernster Breitbandangebote beschleunigen und die Versorgung der Schweiz mit Glasfaserinfrastrukturen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich verbessern. Es ist eine für den Markt offene und transparente Plattform, und wir freuen uns sehr, mit Marc Furrer den renommiertesten Experten in diesem Markt als Verwaltungsratspräsidenten von Swiss Open Fiber gewonnen zu haben.»
Pascal Grieder, CEO von Salt, erklärt: «Dieses Projekt ist einzigartig, denn es setzt die Fähigkeiten und die Reichweiten von zwei starken Betreibern aus der Schweiz wirksam ein, um eine landesweite Infrastruktur zu schaffen. Die zunehmende Bedeutung von flexiblen und virtuellen Arbeits- und Lernmodellen wird den Bedarf an leistungsfähigen Breitbanddiensten in den Schweizer Haushalten weiter vorantreiben. Unsere Initiative wird solche Dienstleistungen zu attraktiven Preisen ermöglichen. Wir haben einen ehrgeizigen Rollout-Plan und ermutigen Gemeinden und Versorgungsunternehmen, die sich mit der Bereitstellung eines FTTH-Netzes befassen, sich an uns zu wenden. Wir sind für Geschäfte offen.»
Marc Furrer, ehemaliger Präsident der Eidgenössischen Kommunikationskommission ComCom, sagt: «Im Jahr 2008 haben wir den Runden Tisch eingeführt, mittels dessen wir rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung an FTTH anschliessen konnten. Nun wollen wir, dass auch der Rest der Schweiz von hochwertigen FTTH-Produkten, die für Homeoffice, Heimunterricht und Home-Entertainment von essenzieller Bedeutung sind, profitieren kann. Das geplante Joint Venture wird den Grossteil des verbleibenden Marktes mit diesen Hochgeschwindigkeitsanschlüssen abdecken und gleichzeitig den Infrastrukturwettbewerb sicherstellen. Des Weiteren werden die Investitionen in Höhe von bis zu CHF 3 Milliarden der hiesigen Wirtschaft einen bedeutenden Impuls geben.»
Die Plattform Swiss Open Fiber wird für alle Anbieter zugänglich sein
Swiss Open Fiber arbeitet mit der bestehenden Swiss Fibre Net (SFN) zusammen, die den Aufbau und die operativen Tätigkeiten im Rahmen einer strategischen Partnerschaft unterstützt. Der rasche FTTH-Ausbau bringt Vorteile für alle Partner und Kunden von SFN. Andreas Waber, CEO von SFN, sagt: «Wir sind überaus froh darüber, der strategische Partner für die Swiss Open Fiber-Plattform zu sein. Unsere bereits bestehenden und erfolgreichen Geschäftsbeziehungen zu beiden Betreibern werden dadurch umso stärker und wir freuen uns, eine offene Schweizer Glasfaserinfrastruktur voranzutreiben.»
Kurze Einschätzung von Oliver Zadori von dschungelkompass
Dieses Vorhaben ist sicherlich eine gute Sache und es sollte sich auch positiv auf die Kunden auswirken. Denn einerseits erhalten mehr Kunden schnelleres Internet und andererseits sollte dadurch die Vielfalt an Anbietern und Angeboten steigen. Die Dienste von z.B. Salt sind derzeit nur auf den Glasfasernetzen der Stadtwerke verfügbar. Durch den Ausbau steigt nun auch die Anzahl der Anschlüsse, die Internet von Salt beziehen können. Aber auch die anderen Anbieter erhalten somit eine Alternative, wodurch sie ihre Dienste anstatt über das (Kupfer-)Netz der Swisscom neu auch über die Swiss Open Fiber anbieten können. Denn z.B. auch Sunrise bezahlt bei vielen Anschlüssen eine «Miete», meist an Swisscom, wenn sie Endkunden ihre Dienste anbieten wollen. Durch das neue Netz sollte somit auch die Abhängigkeit vieler Anbieter von Swisscom sinken. Und durch die höhere Anzahl der Anbieter sollten somit auch die Preise längerfristig sinken.
Aktuell verfügen nur etwa 1.57 Mio. Haushalte oder Gewerbegebäude über einen Glasfaseranschluss im Haus, resp. im Büro oder in der Wohnung. Auch Swisscom kündigte im Frühjahr an, diese Zahl auf ca. 3 Mio. zu verdoppeln.
Handy-Abo-Vergleich
Internet- und TV-Abo-Vergleich
Noch keine Kommentare
Die neuesten Beiträge:
Noch mehr News aus dem Archiv:
Aktuelle News2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
Alle News auf einer Seite
Handy-Abo-Vergleich
Internet- und TV-Abo-Vergleich