10.06.2024

Neuer Preisvergleich von Konsumentenschutz und dschungelkompass

Preisvergleich für Roaming-Datenpakete: Das sind die besten Angebote für die Sommerferien

Viele Schweizerinnen und Schweizer verbringen die Sommerferien im Ausland. Die Internetnutzung über eSIM-Anbieter ist oft günstiger als Datenpakete der Schweizer Telekomanbieter. Dies zeigt ein aktueller Vergleich von dschungelkompass und dem Konsumentenschutz.


Wenn die Internetnutzung im Ausland nicht im Handy-Abo inbegriffen ist oder das Inklusivvolumen aufgebraucht ist, gab es früher zwei Möglichkeiten: Entweder kaufte man ein Datenpaket bei seinem Schweizer Telekomanbieter oder aber eine SIM-Karte eines ausländischen Anbieters direkt im Reiseland. In den letzten Jahren hat sich eine dritte Möglichkeit etabliert – die sogenannte Travel-SIM. Voraussetzung für die Nutzung ist ein eSIM-fähiges Handy (siehe Kasten, S. 2). Doch fährt man mit den Travel-SIM-Angeboten wirklich günstiger? Dschungelkompass und der Konsumentenschutz haben die Angebote für Roaming-Datenpakete in beliebten Feriendestinationen verglichen.


Tabelle 1: Roaming-Datenpakete bis 3 GB in Europa



Tabelle 1 zeigt die Preise und Gültigkeit von Datenpaketen zwischen 500 MB und 3 GB in Europa. Wer zum Beispiel 1 GB Daten benötigt, zahlt bei den Travel-SIM-Anbietern deutlich weniger als bei den Schweizer Telekomanbietern. Das günstigste Angebot stammt von «Better Roaming» und kostet rund 4 US-Dollar. Allerdings ist das Paket nur 7 Tage gültig. Bei den Schweizer Telekomanbietern müssen die Datenpakete mindestens ein Jahr gültig sein, nicht genutzte Restmengen können somit für einen späteren Auslandaufenthalt noch genutzt werden. Die Pakete sind allerdings teurer. 1 GB kostet bei Swisscom 14.90 Franken, bei Quickline 15.- Fr., bei Wingo und M-Budget 15.90 Fr. und bei Coop Mobile sogar 20 Franken. «Travel-SIM-Angebote sind oft günstiger als die Datenpakete der Schweizer Telekomanbieter. Allerdings sind sie auch klar weniger lang gültig», bilanziert Oliver Zadori, Gründer von dschungelkompass.


Was ist der Unterschied zwischen einer SIM-Karte und eSIM?

Damit ein Handy eine Rufnummer erhält und sich ins Mobilfunknetz einwählen kann, benötigt es eine SIM-Karte. Früher gab es diese nur in physischer Form. Seit einigen Jahren gibt es sie aber auch als eSIM. Dabei wird keine physische SIM-Karte in das Mobiltelefon eingesetzt, sondern ein QR-Code gescannt. Die eSIM wird jedoch nur von neueren Geräten unterstützt (siehe z.B. Liste von Netzwelt). Je nach Gerät sind mehrere SIM-Karten möglich. So kann z.B. eine physische und eine eSIM parallel verwendet werden. In den Einstellungen des Smartphones kann angegeben werden, für welchen Dienst, welche SIM verwendet werden soll. So kann z.B. bestimmt werden, dass für Anrufe die Haupt- SIM verwendet wird, damit die angerufenen Personen auch weiterhin die bekannte Nummer sehen. Für die Datennutzung kann die eSIM angegeben werden.



Tabelle 2: Roaming-Datenpakete ab 5 GB in Europa



Bei den Roaming-Datenpaketen ab 5 GB (Tabelle 2) zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den kleineren Paketen. Die Travel-SIM-Angebote sind in der Regel deutlich günstiger, aber weniger lang gültig. Bei den 5 GB-Paketen hat «Better Roaming» mit 12.99 USD das günstigste Angebot, gefolgt von yesim.app (15 Euro) und Airalo (20 USD). Bei Swisscom (39.90 Fr.) und Sunrise (49.90 Fr., allerdings für 6 statt 5 GB) zahlt man deutlich mehr. Benötigt man noch grössere Datenmengen relativieren sich die Unterschiede wieder und die Schweizer Telekomunternehmen sind teilweise wieder günstiger als die Travel-SIM-Anbieter.
Bei einigen Angeboten dürften die wenigsten Nutzer jedoch das komplette Datenvolumen ausschöpfen. «Wer WLAN zur Verfügung hat oder besonders datenintensive Anwendungen wie TV, Streaming-Dienste und Videos einschränkt, kommt auch mit kleineren Datenpaketen gut über die Runden», sagt André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft beim Konsumentenschutz. Gerade in Europa hätten zudem viele Abos Roaming-Datenguthaben inklusive. Datenpakete oder Travel-SIM kommen deshalb oft nur ergänzend zum Einsatz.


Tabelle 3: Roaming-Datenpakete (2 GB) in beliebten Feriendestinationen für 14 Tage




Der Preisvergleich in Tabelle 3 basiert auf einem 14-tägigen Aufenthalt, in dem mindestens 2 GB Daten verfügbar sein müssen. Pakete der eSIM-Anbieter, die nur 7 Tage gültig sind, wurden deshalb doppelt verrechnet. Trotzdem sind die eSIM-Anbieter auch in aussereuropäischen Ländern in der Regel günstiger als die Schweizer Anbieter. Deren Datenpakete sind allerdings ein Jahr lang gültig und können somit für eine weitere Reise genutzt werden.
Bei den Schweizer Anbietern sind Sunrise und Swisscom in der Regel am günstigsten. In Italien, Grossbritannien und Kroatien, resp. in der EU verlangt Sunrise mit 19.90 Fr. für zwei Gigabyte nur zwei Drittel des Swisscom-Preises, in der Dominikanischen Republik sogar nur 40%. Dafür kostet die gleiche Datenmenge in Thailand, Tunesien, Vietnam oder im Kosovo bei der Swisscom nur halb so viel wie bei Sunrise. Die Roaming-Tarife von Salt (bzw. Post Mobile und Lidl Connect, die ebenfalls das Salt-Netz nutzen) sind klar höher als die von Swisscom und Sunrise. Bei Salt kosten zum Beispiel zwei Gigabyte in Tunesien oder Marokko 40, resp. 20 Mal mehr als bei Swisscom und Sunrise, und sogar über 100 Mal mehr als beim günstigsten eSIM-Anbieter Airalo.


Telefonie

Einige Travel-SIM-Anbieter (Travsim, Beachsim) unterstützen auch Telefonie. Hier muss aber beachtet werden, dass dem angerufenen Teilnehmer nicht die eigene Telefonnummer angezeigt wird. Manchmal ist es auf keine Schweizer, sondern eine ausländische Nummer.
Für Telefonate im Ausland empfiehlt es sich generell, eine Messenger-App (WhatsApp, Telegram, Facetime, Facebook, Skype, etc.) zu verwenden. Ein solches Gespräch wird nicht als Telefonat verrechnet, sondern als Internetnutzung, was in der Regel deutlich günstiger ist.


Generelle Tipps

Dschungelkompass und der Konsumentenschutz haben sieben wichtige Tipps zusammengestellt, um Roaming-Kosten zu sparen:

1. Roaming deaktivieren in der Schweiz zur Vermeidung von ungewolltem Einwählen in ausländische Netze in Grenznähe
2. Insbesondere Salt-Kunden: Roaming-Kosten-Limite senken (mehr)
3. Wenn möglich im Ausland WLAN nutzen
4. Inklusivguthaben aufbrauchen
5. Wenn Inklusivguthaben aufgebraucht und kein WLAN verfügbar: entweder Datenpaket, Travel-SIM oder lokale SIM kaufen. Angebote vergleichen mit dem Roaming-Tool von dschungelkompass
6. Telefonieren übers Internet (Whatsapp, Threema, Telegram, etc.) statt direkt über die Anruffunktion 7. Streaming und Videos verbrauchen besonders grosse Datenmengen: reduzieren, vermeiden oder WLAN verwenden










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