06.11.17

Der grosse Krankenkassen-Vergleich

So stark steigen die günstigsten Prämien

Personen, die sich im letzten Jahr für die günstigste Krankenkassenprämie entschieden haben, sind im 2018 vom Prämienaufschlag um einiges stärker betroffen. dschungelkompass zeigt mit einer aufwendigen Analyse auf, wie hoch die Aufschläge für Personen ausfallen, die jeweils zur günstigsten Prämie wechseln. Je nach Region und Modell zahlen Versicherte bis zu CHF 720.- mehr pro Jahr.

Mehrere hunderttausend in der Schweiz lebenden Personen wechseln jährlich die Krankenkasse. Besonders kostenbewusste oder einkommensschwache Personen interessieren sich für die günstigsten Prämien. Deshalb hat dschungelkompass die Zahlen einer genauen Analyse unterzogen und untersucht, um wie viel die günstigsten Prämien je Region, Altersklasse und Modell gegenüber dem Vorjahr aufschlagen werden. Fazit: Die günstigsten Prämien erhöhen sich vielerorts um bis zu 22%, schlagen also massiv mehr auf, als die Durchschnittsprämie mit rund 4%.

Die Prämienregionen in der Schweiz
Die Schweiz wird in 42 Prämienregionen unterteilt. Grössere Kantone sind in zwei oder drei Prämienregionen aufgeteilt, wenn sich die Gesundheitskosten innerhalb des Kantons stark unterscheiden. So kann es dazu kommen, dass in der städtischen Region von Zürich die günstigste Prämie* CHF 440.- beträgt und Versicherte für die gleiche Leistung in der ländlichen Region, wie z.B. in Wetzikon, nur CHF 364.80 bezahlen.
* Erwachsene ab 26 Jahren, Standard-Modell, Franchise 300 mit Unfallversicherung

Mehr als die Hälfte schlägt mindestens 8% auf
Wie die Auswertung von dschungelkompass zeigt, verteuern sich die jeweils günstigsten Prämien mit hohen Franchisen überdurchschnittlich stark. In 90% aller Prämienregionen schlägt das Standard-Modell für Erwachsene mit der höchsten Franchise um mehr als 4% auf. In mehr als der Hälfte aller Prämienregionen schlagen die günstigsten Prämien sogar um mehr als 8% auf. Je nach Wohnregion variieren die Aufschläge markant. Wer z.B. im Kanton Waadt in der Prämienregion 2 wohnt und für das nächste Jahr zum günstigsten Angebot wechseln will, bezahlt für das Standard-Modell jährlich CHF 514.80 mehr als 2017. Diese Zunahme entspricht mit der tiefsten Franchise 10.1%, mit der der höchsten 14.5%. Der grösste absolute Aufschlag wird ebenfalls im Kanton Waadt, jedoch in der städtischen Prämienregion festgestellt: Das günstigste Telmed-Angebot wird im nächsten Jahr 727.20 teurer. Die grössten Aufschläge für das Hausarzt- oder HMO-Modell erfolgen in der ländlichen Prämienregion von Luzern, sowie in der städtischen Region von St. Gallen. Die günstigsten Angebote kosten dort im 2018 über 10% oder mindestens CHF 375.- mehr.

Kinder und Jugendliche
Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Prämien für junge Erwachsene bis 26 Jahre ab. In 18 von 42 Prämienregionen steigen die günstigsten Prämien um mindestens 8%. Der grösste Aufschlag wird 2018 in der städtischen Region des Kantons Graubünden für das Standard-Modell mit der höchsten Franchise anfallen. Die günstigste Prämie verteuert sich um 23.6%, was im nächsten Jahr eine Kostenerhöhung von CHF 520.- verursacht.

Bei den günstigsten Prämien für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre fallen die Aufschläge relativ moderat aus. Mit der tiefsten Franchise erfolgt der höchste Aufschlag von 13.5% für das Standard-Modell in der Stadt St. Gallen. Beim Telmed-Modell erfolgt der höchste Aufschlag mit 22% im Kanton Genf an, welche auch gleichzeitig die teuerste Prämienregion unter den günstigsten Prämien der Schweiz für Kinder im Telmed-Modell ist. Das Telmed-Modell für Kinder wird aber auch in vielen Prämienregionen günstiger als im letzten Jahr. In Teilgebieten der Kantone Bern, Zürich, Ob- und Nidwalden sinken die günstigsten Prämien sogar um mehr als 10%. Dies ist vorwiegend auf ein neu lanciertes Angebot der KPT zurückzuführen.


Fazit
Je nach Alter, Modell und Region können die Aufschläge für die günstigsten Prämien stark variieren. Auffallend für hohe Aufschläge sind besonders Gebiete in den Kantonen St. Gallen, Graubünden, Waadt, Genf, Luzern, Ob- und Nidwalden. Personen, die im letzten Jahr zur günstigsten Krankenkasse gewechselt haben und in diesem Jahr nichts unternehmen, können teilweise von noch höheren Aufschlägen betroffen sein. Daher lohnt es sich sehr, sich über die Prämien, die im nächsten Jahr gelten, genau zu informieren.










Aufschläge ersichtlich im neuen Krankenkassenrechner von dschungelkompass
Im letzten Jahr testweise aufgeschaltet, wurde der neue Krankenkassenrechner von dschungelkompass.ch für dieses Jahr nochmals verbessert und erweitert. Anders als bei klassischen Vergleichsdiensten zeigt dschungelkompass für jedes Modell und Franchise die jährlichen Aufschläge bis zu fünf Jahre zurück (sofern Daten vorhanden sind). So sieht jeder Interessierte gleich, wie sich die Prämien verändert haben. Natürlich findet der Vergleichsrechner auch einfach die günstigsten Preise für das Jahr 2018, sogar unter Einbezug der optimalen Franchise anhand der tatsächlichen Gesundheitskosten der letzten Jahre.



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